Stredoslovenská vodárenská prevádzková spoločnosť, a. s. – Kläranlage Rakytovce
Banská Bystrica, Slovakei
www.stvps.sk, www.veolia.sk
"Als erstes großes Unternehmen in der Slowakei setzen wir in unserem Gelände Maßnahmen zum praktischen Schutz und zur Förderung der Biodiversität um. Wir möchten damit auch für andere ein Beispiel geben und zeigen, dass dank verschiedener Maßnahmen wie dem Bau eines Teiches, der Anpflanzung einheimischer Baumarten oder der Einrichtung von Insektenhotels auch ein großes Firmengelände zu einer Oase der Biodiversität werden kann und zum Umweltschutz in der Umgebung beitragen kann."
StVPS ist ein regionales Wasserunternehmen, das zu Veolia Slovakia gehört. Das Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt wird in der Kläranlage Rakytovce in der Nähe von Banská Bystrica, einem ihrer Standorte, umgesetzt. Die umgesetzten Maßnahmen stellen das erste konzeptionelle Projekt zur Förderung der Biodiversität auf dem Firmengelände in der Slowakei dar. Die praktische Umsetzung begann 2017 auf der Grundlage einer Bewertung des Gebiets und seines Potenzials für die biologische Vielfalt durch externe Experten.
Umgesetzte Maßnahmen
80 Bäume einheimischer Arten wurden auf einer ausgewählten Wiese gepflanzt, um einen Waldpark zu schaffen; etwa 30 weitere Bäume werden hinzugefügt. 90 Sträucher einheimischer Arten wurden am Hang gepflanzt, um eine Hecke zu schaffen. 10 Obstbäume wurden gepflanzt. Ein Teich, der mit Regenwasser vom Dach eines nahen gelegenen Gebäudes gespeist wird, wurde angelegt. 25 Vogelkästen und Fledermauskästen, 3 Insektenhotels, ein Unterschlupf für einen Igel und einen Siebenschläfer wurden angebracht. 50 künstlichen Nestern für Mehlschwalben wurden am Verwaltungsgebäude aufgehängt. Die Vogelarten im Gelände wurden im Jahr 2020 kartiert. Die Mahd von zwei Wiesen wurde schrittweise aufgegeben, um die Artenvielfalt der Wiesengemeinschaft zu erhöhen und sie in blühenden Wiesen umzuwandeln. 3 Informationstafeln und mehreren Schildern wurden installiert. Seit 2017 werden Schulausflügen zur Vorstellung von Wasseraufbereitungstechnologien und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Gelände organisiert. Seit 2018 findet jährlich die Veranstaltung "Tag der Biodiversität" für Schüler und Lehrer statt.
Positive Wirkung
Insgesamt wurden mehr als 30 einheimischer Baum- und Straucharten gepflanzt. Unter den gepflanzten Obstbäumen wurden auch 2 Spierlinge (Sorbus domestica) gepflanzt, eine relativ seltene Baumart. Die Vogelkartierung ergab, dass 39 Vogelarten in dem Gebiet jagen oder nisten, darunter auch mehrere seltene Arten wie der Baumfalke (Falco subbuteo), eine Art von nationaler Bedeutung. Die Wechselkröte (Bufo viridis), eine Art von europäischer Bedeutung, brütet in dem Teich. Das Gelände eignet sich immer besser für Schulausflüge, da es mit weiteren pädagogischen Elemente ausgestattet wurde. Im Jahr 2019 wurden beispielsweise zwei Holzrinnen in den Teich eingebaut, die die Rückhaltung vom Wasser in verschiedenen natürlichen Umgebungen demonstrieren. In den Jahren 2018 und 2019 wurde auf dem Gelände die Veranstaltung "Tag der Biodiversität" organisiert. An beiden Veranstaltung nahmen mehr als hundert Schüler und Lehrer aus mehreren Grundschulen der Region teil.
Motivation und Ziele
Der Umweltschutz und die Förderung der Biodiversität gehören seit langem zu den Verpflichtungen von Veolia im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Mit diesem Projekt wollen wir einen praktischen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt leisten und zeigen, dass auch große Firmengelände die Umwelt schützen können. Veolia möchte auch andere Unternehmen motivieren, Schüler und die Öffentlichkeit über das Thema informieren und die Qualität des Arbeitsumfelds für seine Mitarbeiter verbessern.
Merkmale des Geländes
Das Gelände befindet sich in der Schwemmebene des Flusses Hron am Ende des Zloven-Beckens. Im Osten und Westen ist es von mehreren hügeligen Gebieten umgeben. Eschen-Eichenwälder -die so genannten Auwälder- waren die ursprünglich natürliche Vegetation an diesem Ort.
Pflegekonzept
Mähen der Wiesen (2 Mitarbeiter) und Zusammenarbeit mit Ekopolis – ca. 3 Arbeitstage pro Monat von April bis Oktober.
Kosten für die Gestaltung und die Pflege
Der Unternehmen hat im Jahr 2017 ca. 4000 Euro und im Jahr 2018 ca. 7000 Euro für die Neugestaltung investiert. Die Entwicklung und Ergänzungen des Geländes kosteten in 2019 ca. 1500 Euro. Die routinemäßige jährliche Wartung wird auf 500 – 1000 Euro geschätzt. Darüber hinaus finanziert das Unternehmen auch Vorträge bei Grundschulexkursionen auf dem Gelände (seit 2017) und die Veranstaltung zum "Tag der Biodiversität" (seit 2018).
Leistung des BooGI-BOP-Projekts
Im Jahr 2019 wurde das Projekt der Biodiversitätsmaßnahmen mit dem BooGI-BOP-Projekt durch den Erfahrungstransfer der Partner und im Bereich der Kommunikation vernetzt. Unter anderem besuchten Vertreter von Partnerorganisationen des BooGI-BOP-Projekts das Gelände im Juni 2019. Dieser Fall ist auch der erste Beispiel für gute Praxis im BooGI-BOP-Projekt aus der Slowakei.